Impfungen

Impfungen sind vorbeugende Maßnahmen gegen verschiedene Infektionskrankheiten. Man unterscheidet die aktive Impfung und die passive Immunisierung. Bei einer aktiven Impfung – auch Vakzination genannt – wird der Impfstoff (Vakzine) in Form abgeschwächter, abgetöteter oder fragmentierter Krankheitserreger oder deren Toxine in den Körper eingebracht. Ziel dieser Impfung ist es, das körpereigene Immunsystem zur Bildung spezifischer Antikörper anzuregen und so eine spezifische Immunität gegen die entsprechende Infektionskrankheit zu bewirken. Bei einer passiven Impfung hingegen wird mit Impfserum geimpft, welches die spezifischen Antikörper (Immunglobuline) gegen den betreffenden Krankheitserreger oder dessen Toxin bereits in hoher Konzentration enthält. Es stehen Impfstoffe gegen eine Vielzahl von viralen und bakteriellen Infektionskrankheiten bereit.

Ich berate Sie gerne bei Ihren individuellen Impfentscheidungen, informiere Sie über den Sinn, den günstigsten Zeitpunkt, mögliche Risiken und Nebenwirkungen der jeweiligen Impfung.

Sie wollen verreisen oder einfach nur Ihren Impfschutz überprüfen? Bitte sprechen Sie uns an! Wir bieten in unserer Praxis folgende Leistungen an:

  • Erhebung des Impfstatus,
  • Impfungen gegen
    • Grippe,
    • Tetanus,
    • Keuchhusten (Pertussis),
    • Polio,
    • Diphterie,
    • Hepatitis A und B,
    • Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME),
    • Lugenentzündung (Pneumokokken),
    • Typhus,
    • Meningokokken und
    • Tollwut.

Tetanus oder Wundstarrkrampf

Tetanus oder Wundstarrkrampf ist ein Erreger, der überall draußen vorkommt und der über Verunreinigungen in Wunden in den Körper eindringen kann. Unbehandelt führt Tetanus durch die Bildung eines Giftstoffes nach wenigen Tagen zum Tode. Das Zeitfenster für eine effektive Behandlung ist sehr klein. Deswegen sollten sich alle Menschen durch Impfung schützen: Wenn in der Kindheit mindestens 4 Impfungen durchgeführt worden sind, reicht es, alle 10 Jahre aufzufrischen. Sollte dieser Zeitraum überschritten sein, kann durch die Bestimmung des Antikörperstatus im Blurt geprüft werden, inwieweit noch Imfpschutz vorhanden ist. Nach der Impfung können Schmerzen und Schwellungen im Bereich des geimpften Armes als Zeichen einer lokalen Impfantwort entstehen. Deswegen sollte am Tag der Impfung mit dem betroffenen Arm keine Schwerarbeit geleistet werden.

Pertussis oder Keuchhusten

ist eine Erkrankung, die im Erwachsenenalter mit einem lästigen und langwierigen Husten einhergeht. Dagegen wurde in der Vergangenheit ausschließlich im Kindesalter geimpft. Für Neugeborene besteht kein Nestschutz (d.h. Impfschutz) über die Mutter und eine Keuchhustenerkrankung im Neugeborenenalter kann lebensbedrohlich verlaufen. Daher empfiehlt die STIKO heute auch im Erwachsenenalter eine regelmäßige Wiederimpfung gegen Keuchhusten. Diese Impfung gibt es nicht als Einzelimpfstoff, sondern nur in Kombination mit Tetanus, Diphterie und ggf Polio. Die Impfung ist gut verträglich.

Polio oder Kinderlähmung

Polio ist seit Anfang der 90er Jahre hierzulande ausgerottet. Dies ist ein Erfolg eines konsequenten Impfprogramms. Eine Wiederimpfung gegen Poliomyelitis ist nur erforderlich, wenn eine Reise in ein Risikogebiet (bestimmte asiatische und afrikanische Länder) geplant ist.
Polio wird seit vielen Jahren nur noch als „Spritzen“-Impfung, typischerweise in Kombination mit Tetanus und Diphterie, angeboten. Auffrischung (wenn notwendig, s.o.) alle 10 Jahre.

Diphterie

Diphterie ist eine Erkrankung, die in Wellen von ca. 30 bis 40 Jahren Abstand auftritt und hierzulande selten geworden ist. In anderen Ländern grassiert Diphterie, so dass es sinnvoll erscheint, dass der Impfschutz in unserer Bevölkerung hoch bleibt. Gegen Diphterie wird zusammen mit Tetanus in einer Spritze geimpft. Bei mindestens vier dokumentierten Impfungen reicht eine Auffrischung (mit Tetanus) alle 10 Jahre aus. Die Impfung ist ausgezeichnet verträglich.

Hepatitis A und B

Der Hepatitis B-Virus wird ausschließlich über Blut oder sexuelle Kontakte übertragen. Hepatitis B kann chronisch werden und zu Leberzirrhose und Leberzellkrebs führen. Seit mehr als 10 Jahren gehört die Impfung zum Impfprogramm für Kinder. Ein Impfschutz besteht nach 4 Impfungen im Säuglingsalter bzw. 3 Impfungen für Kinder und Erwachsene.
Eine Erfolgskontrolle der Impfung ist nur bei Menschen mit erhöhter Gefährdung (im Gesundheitswesen oder bei der Polizei tätige Personen) erforderlich. Viele Krankenkassen bezahlen auch bei erwachsenen Personen diese Impfung, allerdings muss im Vorfeld per Blutabnahme nachgewiesen sein, dass bislang kein Kontakt zu Hepatitis-B-Viren bestand. Diese Blutabnahme ist für den Patienten kostenpflichtig.
Als Reiseimpfung ist sie empfohlen für Menschen mit einem längeren Aufenthalt in einem Risikogebiet oder entsprechend gefährdetem Verhalten.

Die Hepatitis B-Impfung als Reiseimpfung wird häufig mit der Impfung gegen Hepatitis A kombiniert. Hepatitis A wird über die Aufnahme von Ausscheidungen von Hepatitis A-Infizierten aufgenommen. Nach dem 2. Weltkrieg war die Hepatitis A in Deutschland eine häufige Erkrankung („infektiöse Gelbsucht“). Mit der Verbesserung der hygienischen Bedingungen hat sich die Erkrankungshäufigkeit drastisch reduziert. . Hepatitis A wird nie chronisch, verläuft meist gutartig, jedoch kann es in seltenen Fällen auch zu Leberversagen kommen. Die Impfung ist eine Indikationsimpfung für chronisch Lebererkrankte sowie gefährdetes Personal im Gesundheitsdienst und Mitarbeiter von Kindertagesstätten. Als Reiseimpfung ist sie empfohlen für alle „südlichen Länder“ ab dem Mittelmeer.
Wenn Hepatitis A isoliert geimpft wird, reichen 2 Impfungen (1440 Einheiten) im Abstand von 6 -12 Monaten aus. In Kombination mit Hepatitis B wird mit einem niedrigeren Anteil (720 Einheiten) des Hepatitis A-Impfstoffes geimpft, so dass 3 Impfungen für einen vollständigen Impfschutz nötig sind.